Wasser sollte in keinem Garten fehlen. Gerade in heißen Sommern ist das Lebenselement nicht nur eine angenehme Abkühlung für uns Menschen, auch die Tierwelt braucht dringend eine leicht zugängliche Wasserstelle zum Trinken und Baden. Wohl kaum ein Lebensraum im Garten bringt so viel Artenvielfalt und Leben in den Garten wie ein Bachlauf oder Teich. Dabei kommt es gar nicht einmal so sehr auf die Größe an.Schon ein kleiner Tümpel kann zum Treffpunkt für zahlreiche Insekten, Amphibien und weitere Besucher werden.

            

Teich oder Sumpfbeet mit Sickerzone anlegen

Man Nehme:
Gerät zum Graben (Minibagger oder Spatenschaufel), Richtschnur mit Schnureisen, (Schlauch-)Wasserwaage, Schubkarre, Sand, ggf. Wurzelschutzvlies, EPDM-Teichfolie, lehmigen Sand, gewaschenen Kies, ggf. Findlinge zum Gestalten, Pflanzen.
So wird‘s gemacht:
Der Sickerteich soll mit einem Sicherheitsabstand zum Haus geplant werden, mindestens 3 Meter, besser mehr.
Der Zulauf kann über Rohre oder einen mit Steinen oder etwas Mörtel gegen Auswaschen befestigten Graben mit mind. 3 % Gefälle erfolgen. Eine Bepflanzung des Grabens filtert Schwebstoffe aus dem Dachwasser.
Um sicherzugehen, dass der Teich nicht so schnell ganz austrocknet, plant man eine Mindesttiefe von 40 – 60 cm beim abgedichteten Bereich ein. Dazu kommt dann obendrauf noch die Höhe für den Versickerungsbereich (☞ Skizze) von ca. 20 cm. Beim Aushub der Grube zusätzlich den Substrataufbau mit Lehm und Kies (ca. 30 cm) mit einkalkulieren.

Der Bau ähnelt dem eines Teiches, nur dass der Sickerbereich nicht mit Folie abgedichtet wird.
Zuerst wird der Umriss, z. B. mit Sand oder Mehl, angezeichnet und die Mulden werden ausgehoben. Dabei schon auf die Nivellierung achten. Möglichst nichts aufschütten, sondern immer in die Tiefe arbeiten.
In der Teichzone erleichtert der Einbau einer Randleiste aus Recyclingkunststoff oder ein Einzeiler aus Betonsteinen, die man mit der Wasserwaage ausrichtet das Bestimmen des Wasserspiegels.
Hier wird auch mit der Folie eine Kapillarsperre eingebaut. Am geplanten Überlauf bleibt man ca. 2 – 3 cm unter dem Niveau.

Dann wird die Teichfolie auf einem Wurzelvlies oder einer Sandbettung eingebaut (☞ Zeichnung) und die Kiesschüttung eingebracht.
Gepflanzt wird jeweils in einige Handvoll lehmigen Sand, der gut mit Kies abgedeckt wird.
Übersteigt der Wasserspiegel das Niveau der Abdichtung, fließt das Wasser nun in die Sickermulde. Für extreme Starkregen zusätzlich noch an der dem Gebäude abgewandten Seite einen Not-Überlauf, z. B. auf eine Wiese, einplanen. Im abgedichteten Bereich Sumpfpflanzen ansiedeln, die nicht trockenfallen sollen. In der Sickerzone fühlen sich Pflanzen wohl, welche sowohl trockene als auch nasse Standorte (genannt wechselfeuchte Standorte) aushalten können, wie z. B. Blutweiderich (Lythrum salicaria) oder Wasserdost (Eupatorium cannabinum).
Es empfiehlt sich, für einen festen Zugang (z. B. mittels eines Steges oder mit Trittsteinen) zur Sickerzone zu sorgen, da dieser Bereich meist sehr weich sein wird und beim Betreten matschig würde.
Anstatt des Teiches kann auch ein Sumpfgraben angelegt werden:
Dafür wird der mit Folie abgedichtete Bereich einfach anstatt mit Kies wieder mit dem Aushub des Loches gefüllt. Dabei die oben abgenommenen Erdschichten oder Grassoden umgedreht ganz nach unten in die Grube geben.
Obenauf zusätzlich gut verrotteten sterilen (Laub-) Kompost, vermischt mit etwas lehmigem Sand, geben.
Es soll kein Wasserfilm auf dem Beet stehenbleiben. Eine langgezogene Grabenform erleichtert die Pflege, da das Beet – dem Namen folgend – sehr sumpfig wird. Schön ist es, einen kleinen Steg aus dicken Bohlen o. Ä. darüber einzuplanen.
Bei dieser Variante ist es wichtig, dass das Wasser aus der Regenrinne ohne Druck im Beet ankommt. Das erreicht man, indem Steine und Pflanzen den Fluss schon im Graben abbremsen. Bepflanzt wird mit Arten der Sumpfzone und Moore.

(Quelle:Natur&Garten 4/20)

Grafik aus Heft einfügen

Weiterführende Literatur:

             Kapillarsperre ( Profi Tipp)

             Tiere pflanzen 1- Pflanzliste Hochstauden für Feuchtflächen ( Seite 41)

             Schwimmteiche- Artikel Paula Polak, Heft 1/2017

             Pflanzlisten- Heft 1/2017 Seite 86f